Schottland

29.07. bis 19.08.2006
 

Bei meiner Anfrage an DFDS (Fährgesellschaft) hatte man mir die Auskunft erteilt, dass das Personal der Fähre die Mopeds festzurren würde. Dies stellt sich als glatte Unwahrheit heraus. Wir zurren und gurten, was das Zeug hält, bis wir der Meinung sind, dass die Mopeds auch bei starkem Wellengang nicht umfallen würden. So schwer ist das aber dann doch nicht, wie sich heraus stellt. Gang einlegen, ein Gurt führt über die Sitzbank und presst das Moped gegen die Federung auf den Boden. Ein zweiter Gurt wird an den Fußrasten für den Sozius so befestigt, dass das Moped gegen den Seitenständer gepresst wird. Das war's.

Die Kabinen sind schnell bezogen, danach eilen wir auf's Sonnendeck, um das Ablegemanöver zu beobachten.

 
Die Sonne geht am fast wolkenlosen Himmel unter. Die knapp 500km bis Newcastle legt die Fähre während der Nacht zurück.
 
 
Bei der Ankunft in Newcastle (Mittwoch, 02.08.06) ist es noch trocken. Von den Zollhäuschen sind nur zwei besetzt, weshalb sich die Abfertigung hinzieht.
Noch während der Durchquerung Newcastles zieht sich der Himmel zu, es beginnt zu regnen. Wir waren ja skeptisch, was das Wetter in Schottland angeht, hatten von viel Regen gehört und die Begrüßung scheint den Unkenrufen Recht zu geben.
(rechts die Kaianlage in Newcastle)
Die Fahrt durch Newcastle ist abenteuerlich
- noch sind wir nicht an den Linksverkehr gewöhnt, die Kreisverkehre in Gegenrichtung zu fahren, widerstrebt uns. Und Kreisverkehre (roundabouts = Rundherums) gibt es geradezu unglaublich viele. Wir fragen uns, ob es in GB überhaupt "normale" Kreuzungen gibt?
- mein GPS kämpft mit dem Problem, dass in Newcastle Straßen in bis zu 3 Ebenen über einander verlaufen. Eine besondere Kunst des Straßenbaus! Prompt verfahren wir uns, müssen wenden und nochmals durch den dichten Innenstadtverkehr. Irgendwann haben wir es dann aber doch geschafft und erreichen ländliche Gegenden.
Gleichzeitig mit dem Erreichen der ländlichen Gegend, erreicht uns aber auch eine Regenfront. Nein, es regnet nicht - es schüttet aus Kübeln.
Da wir unbedingt unser fest voraus gebuchtes Quartier bei Fam. Wilson in Musselburgh (sprich: Masselbärrou), einem Vorort von Edinburgh (sprich: Edinbärrou) erreichen müssen, wird die geplante Route, die für diesen Tag einige Besichtigungen und reizvolle Kurvenstrecken enthalten sollte, eilig auf Kürze optimiert. Ca. 260km verbleiben trotzdem, die wir mit - angesichts der schlechten Sicht und den Wasserströmen auf der Fahrbahn - ungeahnten Geschwindigkeiten (... und es geht doch, der Reifen hält)  zurücklegen.
Ich weiß jetzt, wie eine Tsunami entsteht: Man fährt auf einer Straße mit 10cm tiefen riesigen Pfützen und es begegnet einem ein LKW, der diese Fluten ohne abzubremsen, in hohem Bogen durch die Luft auf die Gegenfahrbahn lenkt... Es vergingen mehrere Sekunden, in denen ich ohne Sicht unbeirrt weiter fuhr - immer in der Hoffnung, auf der linken Fahrbahn (also der "richtigen") zu bleiben ...
An diesem Tag entstehen nur zwei Fotos (rechts) während eine kurzen Regenpause an einem Aussichtspunkt. Pünktlich mit Erreichen unseres Tageszieles in Musselburgh schließt der Himmel seine Pforten, die Wolkendecke reißt auf und eine halbe Stunde später strahlt der Himmel wolkenlos blau. Gemein ist so etwas!
Die Sicht ist immer noch von Nieselregen getrübt...
(Gegend Galashiels)
Donnerstag, der 03.08.06. Wir haben  hervorragend geschlafen, die Nacht in einer Puppenstube aus Rüschen und Nippes im Himmelbett verbracht. Mir blieb sprichwörtlich die Luft weg, als ich bei der Ankunft unsere Zimmer begutachtete ...
Durch B&B kommt man in engen Kontakt mit der einheimischen Bevölkerung, lernt Sitten, Gewohnheiten und Vorlieben kennen. Doch zu B&B später noch mehr ...
Der Donnerstag war Edinburgh vorbehalten. Wir fuhren mit unseren Möpis auf einen Parkplatz unterhalb der Burg, liefen zunächst etwas herum und nahmen schließlich einen oben offenen Doppelstockbus (kostet 9 GBP pro Person und 24h), um Edinburgh etwas kennen zu lernen ...
Als wäre am Vortag nichts gewesen, (Platzregen) ist der Himmel bilderbuchgleich blau ...

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