Die Irlandtour 2014

11.08.14 bis 04.09.14
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Ein Erlebnisroman über unsere Motorradreise von Deutschland nach Irland und zurück im Jahr 2014 erzählt von Kerstin, meiner "Besten".
Die Fotos stammen zu 95% aus meiner - Gerds - Sony Alpha 65

Angefangen hatte es mit der Frage: „ Wohin fahren wir diesen Sommer in den Urlaub?“.
Eigentlich hatte ich mir gewünscht, eine Ruhepause machen zu können, so mit Entspannen und einfach nichts tun. Da kam die Frage im Juni wieder auf.
 
Der "beste Ehemann der Welt" (den Ausspruch habe ich mir von Ephraim Kishon abgeschaut) hatte die Idee und rief:
„Schatz wir fahren nach Irland“ was sagst du dazu? Ja, was sagt man/Frau da nun dazu? Hm, ja mal sehen.  
Papabär (liebevoll so von mir genannt) war so voll Begeisterung, dass er sich gleich an die Arbeit machte, um die Routen  auszuarbeiten. Die Fährzeiten rauszusuchen und allerhand mehr. Was sollte ich nun machen? Meine Gedanken fuhren Achterbahn. 4 Wochen jeden Tag Motorrad fahren? Wird das gut gehen?
 
Nach reichlichen Überlegungen, war ich doch einverstanden, das Abenteuer einzugehen.

 

WIR FAHREN NACH IRLAND

Große Vorbereitungen
oder
Was nimmt Frau so mit?

So, nun rückte die Zeit immer näher. Meine Gedanken kreisten nur noch um Irland. Fragen über Fragen. Was nehme ich mit?

Für 20 -25 Tage muss Frau schon genau überlegen, was sie einpackt und was alles gebraucht wird. Denn mein Eselchen (So wird mein Motorrad von Freunden genannt, weil es immer alles Gepäck mitnehmen muss) kann ja nicht so viel tragen. Ich beschloss, Wäsche für 10 Tage mitzunehmen. Zu waschen werden wir schon Gelegenheit finden. Notfalls wird immer im Waschbecken rausgewaschen.

 Papabär beruhigte mich, bei einigen offenen Fragen, die ich noch hatte wie: „Werden wir genug Tankstellen finden?“ und: „Was werde ich essen, mit meinen Intoleranzen?“ und noch so einige Fragen mehr.

 

Also gut, der Starttermin rückte immer näher und schließlich war es nur noch ein Tag und dann ging’s los.

Die Motorräder wurden gecheckt, die Ketten geschmiert, Ölstand kontrolliert. Der große Tankrucksack wird bei meinem Eselchen auf den Soziasitz monitert und mit den Regenklamotten befüllt. Eine neue Regenhaube habe ich auch besorgt, damit die Regenklamotten nicht nass werden - jedenfalls so lange sie verstaut sind und es nicht pisst - und der Tankrucksack trocken bleibt. Das Topcase wird moniert und ebenfalls befüllt. Die neue Kühltasche für die Lebensmittel darf auch mitfahren. Dann komme ich doch noch auf eine tolle Idee. Da das Kettenspray und das Öl immer mitfährt, kommt es in meine alte Handtasche zum Verstauen. Schaut gut aus, finde ich. Nun fliegen die Flaschen nicht im Topcase herum und niemand könnte draufkommen, was in der Tasche ist. Ich musste lächeln (Frau muss ja auch auf dem Motorrad schick aussehen. Auch wenn es nur für's Kettenspray ist. So, nun den Koffer packen. Ein Koffer für mich und ein Koffer für Papabär.

Das Packen fiel mir nun nicht mehr schwer. Als ich fertig war und dachte: „Nun nur noch ein wenig durchschnaufen“, kam aus den Schlafzimmer ein zärtliches „Schatzi, kommst du mal?“ Ich dachte: „wow, was ist denn jetzt los?“ Dann wieder: „Schatz kommst du mal, du musst mich beraten!“ Ich machte große Augen und fragte „Ich, dich beraten?“

Das schau ich mir doch gleich mal an, dachte ich mir. Denn ich wusste gar nicht, wie ich es einschätzen sollte.  Flitzte ins Schlafzimmer und dann musste ich schmunzeln, als Papabär vor einigen Kleidungsstücken stand, die auf dem Bett lagen und er nicht mehr weiter wusste.

Ich erzählte ihm, was ich alles eingepackt hatte und warum ich welche Sachen mitnahm. Aber Entscheiden musste er sich ja dann doch selbst und er hat es dann auch gemacht. Obwohl ich ja der Meinung war, zwei lange Unterhosen braucht er wirklich nicht. Denn wir haben ja schließlich Sommer, auch wenn es in Irland ein wenig kälter werden könnte. Nach einiger Zeit waren nun die Koffer gepackt. Und nun, weil ja das Kofferpacken hungrig macht, werden die Reste aus dem Kühlschrank geplündert. Es darf ja nichts mehr übrig bleiben. Es wäre ja nicht auszudenken, wenn wir heim kämen und der Schimmel würde uns schon entgegen wachsen.

 




Der Tag der Abreise

oder

Das Abenteuer beginnt

Nun ist es soweit, heute geht’s los. Halt, erst noch das Haus in Ordnung bringen und Frühstücken, den Müll wegbringen, Küche säubern. (Die restliche Wohnung habe ich schon vor Tagen geputzt). Meine Aufregung steigt. Haben wir alles Notwendige eingepackt? Nur noch eine Tasse guten Kaffee, (wer weiß, was für einen Kaffee wir in der nächsten Zeit bekommen werden?) die Koffer an das Motorrad hängen, das GPS am Eselchen montieren und das Haus absperren. Dann Aufsitzen und los…

Wir wollen heute bis ins Rothaargebirge kommen. So ca. 290 km.





Mir schwirrt es im Kopf! Habe ich alles? Ich sagte mir immer wieder „ ja, wir haben an alles gedacht“.

Am Anfang fuhren wir ein Stück Autobahn A3 um Nürnberg herum, um das Verkehrschaos des Ballungsraumes zu umgehen. Dann ging es auf der Landstraße weiter.

 




Die obligatorische Pinkelpause kam nach 150 km. In einem kleinen Wald, natürlich mit Deckung oder auch „frauenfreundlich“ genannt. Denn ich bin nicht gewillt, meinen Superpopo (so die Bezeichnung von Papabär) jedem zu zeigen. Darum bestehe ich darauf, ihn verstecken zu können.

Wir trinken noch einen Schluck Wasser, denn das vergisst man schnell beim Motorradfahren und danach geht es weiter.

 




Wir fahren den Rest der Tagesetappe fast in einem Stück durch, nein, natürlich noch mit einem Tankstop und einer Kaffeepause.

Es war nicht leicht, an diesem Montag überhaupt ein geöffnetes Café zu finden. In Marjoss in der Nähe von Fulda waren wir schließlich erfolgreich.

 












Schließlich erreichen wir das Hotel Schlossgarten in Gladenbach etwas südlich des Naturparks Rothaargebirge - unser erstes Quartier. Ehrlich gesagt, weiß ich nicht, wie das Hotel zu seinem Namen gekommen ist, denn es ist weder ein Schloss noch ein Schlossgarten in der Nähe und wie ein Schloss sieht der Flachbau auch nicht aus.

Egal, man sollte nicht so pingelig sein. Hauptsache die Zimmer sind sauber und man bekommt etwas zu essen. Die Zimmer waren sauber und das Abendessen war auch gut. Aber die Preise in dieser Region sind recht gesalzen. Was wir natürlich noch nicht ahnten, dass wir in den nächsten Tagen noch viel viel mehr Geld ausgeben würden.

 





Der zweite Tag

oder

Ist es nicht schön im Urlaub?

 





 

In der Nacht hatte es geregnet und es ist kühler geworden. Wir wollen heute bis kurz vor Amsterdam, in das kleine Städtchen Leiden fahren, um dort nochmals eine Nacht zu bleiben. Am nächsten Tag wollen wir in Ijmuiden auf die Fähre, um nach Newcastle zu fahren. Wir nahmen wieder ein Stück die Landstrasse und sahen unsere erste Burg.

 





 

Die Burg Altena befindet sich auf einem Bergsporn des Klusenberges in der Stadt Altena an der Lenne im Märkischen Kreis in Nordrhein-Westfalen.

 

 

Schließlich wechselten wir auf die Autobahn, um den Ruhrpott zu umgehen, denn es macht wirklich keinen Spaß, per „Stopp and go“ durch Düsseldorf oder Bochum zu fahren. Kurz vor der niederländischen Grenze tankten wir nochmals auf, denn bei uns in Deutschland ist der Sprit tatsächlich noch günstiger als in den Niederlanden. Man glaubt es kaum.

Wenn mein Eselchen etwas zu trinken bekommt, dann brauche ich natürlich auch etwas. Da unsere Mägen knurrten und nach einem Kaffee schrieen, kehrten wir neben der Tankstelle in ein kleines Lokal ein. Jetzt erstmal einen Kaffee und eine Kleinigkeit essen…
Mein Blick zum Fenster hinaus ließ mich aufschreien. Wo ist denn meine Regenhaube für den großen Tankrucksack hin gekommen? Oh nein, nicht schon wieder verloren. Ich habe ihn doch soo fest gezogen.

Jetzt weiß ich endlich, weshalb mich der Lkwfahrer auf der Autobahn so anhupte. Na klasse!

Jetzt muss ich mir erst einmal überlegen, was ich mache, wenn es regnet. Ich ärgerte mich ganz schön, aber die Tasse Kaffee machte alles wieder gut.

Ich schaute wieder aus dem Fenster und was sah ich? Der Himmel wurde immer schwärzer. Oh nein, es wird doch wohl nicht regnen?

Manchmal bewundere ich ja Papabär für seine Ruhe. Er meinte: „wir ziehen unsere Regenklamotten später an“. Ich drängelte, um die Regensachen zu holen und im Lokal anzuziehen, denn wir wollten ja gleich wieder weiterfahren. Er blieb cool. Hach, jetzt hat es angefangen zu regnen. Ich springe zum Motorrad, um die Regensachen doch noch heraus zu holen und es beginnt in diesem Moment wie aus Eimern zu gießen. Toll! Jetzt habe ich zwar die Regensachen in der Hand, bin aber pitschnass. Mir tropfte das Wasser aus den Haaren. Warum habe ich denn nicht auf meinen Bauch gehört, als der mir gesagt hatte, ich solle die Regensachen gleich holen? Ich also ins Lokal zurück und Papabär musste schmunzeln, als er mich sah. „Wie ein begossener Pudel siehst du aus!“ und meinte: „na, wir warten den Regen ab!“ Grrrrrrrr, meine Laune war auf einem Tiefpunkt. „Wenn wir warten, bis der Regen aufhört, dann sitzen wir morgen noch in diesem Lokal“, meinte ich. Der Himmel schien nicht heller zu werden. Also gut, dann rein in die Regenklamotten und tatsächlich, es hatte aufgehört zu regnen. So dachten wir… Der Regen hatte nur gewartet, bis wir uns auf die Mopeds gesetzt hatten und auf einmal, wie der Blitz, hatte es wieder angefangen zu gießen. Uns blieb nichts anderes übrig, als schnell mit den Motorrädern unter das Tankstellendach zu flüchten. Denn ans Weiterfahren war in diesem Moment überhaupt nicht zu denken.

Als der Regen wieder ein wenig nachgelassen hatte, wagten wir es, wieder weiter zu fahren und kamen doch noch trocken in Leiden im Ibishotel an. Müde checkten wir ein. Zogen uns um und fuhren dann in Jeans ins Zentrum, um etwas zu Abend zu essen. Wir fanden ein China Restaurant mit Hilfe des Netbooks. Gut, wenn man so etwas dabei hat, dann findet man fast alles.





Tag des Grauens

Die Nacht war gut, die Betten weiß und wir haben geschlafen wie die Engelchen. Mein Bauch schreit nach einer Tasse Kaffee.

Gerd hat kein Frühstück mitgebucht im Ibishotel. Warum? Nun, weil das Frühstück pro Person 14 Euro kosten sollte. 14 Euro? Nee, so viel frühstücken kann doch kein Mensch. Ich brauche bloß eine Tasse Kaffee und ein kleines Stück Brot oder ein Brötchen.

 




Wir beschließen, ins Zentrum zu fahren und ein Café zu suchen, um dort zu frühstücken und uns anschließend noch das Städtchen Leiden anzuschauen, bis wir zur Fähre fahren. Aber manchmal kommt es einfach anders, als es sein sollte.




Also wie gesagt, Zähne geputzt, Gesicht gewaschen, Koffer am Eselchen befestigt und los ging es. Wir fuhren und fuhren, aber es war kein Bäcker und kein Café zu finden.




Hach, in einer Seitenstraße fanden wir doch wirklich noch einen Bäcker. Na, das ist doch mal etwas. Wir wollen uns doch nicht beklagen. Wir kauften uns Croissants mit Käse und eine Tüte Kokosmakronen. Aber einen Kaffee bekamen wir beim Bäcker leider nicht. Egal, irgendwo wird es schon noch einen geben. Also haben wir erst einmal unsere Errungenschaften aufgegessen.













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